Überleben im Gebirge, wenn man die Orientierung verloren hat
(10.09.2005) zurück

In Scheegebieten bauen Sie sich eine Schneehöhle oder einen Scheegraben zum Schutz vor der Kälte. Verwenden Sie Laub und Zweige zur Wärmedämmung.
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Die häufigste Todesursache bei Menschen, die sich im Gebirge verirren, ist Unterkühlung - der Mensch ist von Natur aus ein tropisches Tier. Wer angesichts von Dunkelheit, Einsamkeit und Ungewissheit Ruhe bewahrt, erhöht damit seine Überlebenschancen erheblich.

Achtzig Prozent Ihrer Überlebenschance hängen von Ihrer Reaktion auf Angst ab, zehn Prozent davon, wie Sie damit umgehen können. Informieren Sie immer jemanden über Ihr Reiseziel und den Zeitpunkt Ihrer Rückkehr.
  1. Geraten Sie nicht in Panik!
    Haben Sie Ihre Route hinterlassen, werden Sie auch irgendwann von Such- und Rettungstrupps gesucht werden. (Im Allgemeinen suchen solche Trupps nur tagsüber nach Erwachsenen. Kinder ohne Begleitung werden rund um die Uhr gesucht.)
  2. Suchen Sie einen Unterschlupf und halten Sie sich warm und trocken.
    Übermäßige Anstrengungen - wie etwa das Heranschleppen von schweren Baumstämmen zum Bau einer Schutzhütte - bringen Sie ins Schwitzen und kühlen Sie ab. Machen Sie von Schutzmöglichkeiten Gebrauch, die Sie finden, satt zu versuchen, sich selbst etwas zu bauen. In einer schneebedeckten Gegend können Sie vielleicht eine Höhle in den tiefen Schnee graben zum Schutz vor dem Wind. Noch besser ist ein tiefer Graben im Schnee - er erfordert weniger Anstrengung. Benutzen Sie zum Graben irgendeinen Gegenstand, legen Sie sich hinein und decken Sie sich mit Zweigen oder Blättern zu. Sie sollten Ihren Unterschlupf möglichst mitten am Berg suchen. Halten Sie sich von Vertiefungen fern. Kalte Luft sinkt nach unten, und Talsenken können in den Bergen die kältesten Plätze sein.
  3. Senden Sie den Rettungstrupps Hilfesignale.
    Tagsüber ist die beste Zeit, um Hilfesignale an die Suchtrupps zu senden, mit einem Signalgeber oder mit drei im Dreieck angeordneten Feuern. Gehen Sie auf den höchstmöglichen Punkt, um Ihr Signal auszusenden. Dort können die Suchenden Sie besser sehen und Ihr Signalton wird von hier aus weit hallen. Entfachen Sie drei Rauchfeuer und legen Sie Ihre Rettungsdecke, falls Sie über eine solche verfügen, mit der goldenen Seite nach oben auf den Boden.
  4. Entfernen Sie sich nicht zu weit.
    Dies würde die Suche erschweren, da die Suchtrupps versuchen, Ihren Spuren zu folgen. Sie könnten diese verlieren, wenn Sie in eine andere Richtung weiterlaufen. Suchtrupps finden häufig ein leeres Fahrzeug vor, weil sich der Fahrer entfernt hat.
  5. Bei Erfrierungen tauen Sie den betroffenen Köperteil nicht wieder auf, bis Sie außer Gefahr sind.
    Sie können auch mit erfrorenen Füßen weiterlaufen. Doch wenn Sie erst einmal die Erfrierungen aufgetaut haben und die Schmerzen spüren, werden Sie wahrscheinlich überhaupt nicht mehr laufen wollen. Schützen Sie den erfrorenen Bereich und halten Sie ihn trocken, bis Sie gerettet werden.
Vorbereitungen auf die Tour

Sie müssen sich entsprechend kleiden, bevor Sie in die Wildnis aufbrechen. Tragen Sie mehrere Schichten Kleidung in folgender Reihenfolge übereinander:

Erste (innere) Schicht: lange Unterhosen, vorzugsweise aus Polypropylen. Dieser Stoff bietet nur eine geringfügige Wärmedämmung. Er leitet vor allem die Feuchtigkeit von der Haut ab.

Zweite (mittlere) Schicht: ein Daunenparka, der die Körperwärme innen hält.

Dritte (äußere) Schicht: eine atmungsaktive Jacke aus Gore-Tex oder ähnlichem Material, die Feuchtigkeit hinaus-, doch nicht wieder hereinlässt. Trockene Wärmedämmung ist der Schlüssel zum Überleben. Sobald Sie nass sind, ist es schwierig, wieder zu trocknen.
Achten Sie darauf, folgende Gegenstände in Ihrer Survival-Ausrüstung mitführen. Sie sollten auch wissen, wie man damit umgeht. (Es empfiehlt sich keinesfalls, die Bedienungsanleitung erstmals in der Dunkelheit, weit draußen in der Wildnis zu lesen.)

Wärmequelle
Packen Sie mehrere Schachteln wasserfester Streichhölzer und ein Feuerzeug ein. Wärmekissen mit Aktivkohle oder wiederaufladbare Gelwärmekissen sind in Globetrotter-Ausrüstungsläden erhältlich.

Schutz
Packen Sie eine kleine „Weltraumfolie" mit ein, eine Notfalldecke, die mit einer Art isolierender Folie beschichtet, auf einer Seite silbern (für Wärme) und auf der anderen orange-golden ist. Die orange-goldene Seite kann gut für Signale verwendet werden. Die silberne Seite ist nicht dafür geeignet, weil man sie leicht mit Eis oder glänzenden Felsen verwechselt. Da jedoch orange-goldene Farbe in der Natur nicht vorkommt, kann sie nicht mit etwas anderem verwechselt werden.

Signalquelle
Ein kleiner Spiegel ist dazu geeignet, ebenso wie eine Leuchtrakete oder eine Pfeife, deren Ton weiter trägt als die menschliche Stimme.

Nahrungsmittel
Packen Sie kohlenhydratreiche Kost ein: Brötchen, Überlebenspäckchen, Müsliriegel und so weiter. Eiweißreiche Kost braucht zur Verdauung viel Wärme und Wasser.


Quelle: Das Survival-Buch, Joshua Piven, David Borgenicht
Für Das Survival-Buch haben die beiden Autoren zahllose Experten befragt, darunter Stuntmen, Survival-Trainer, Ärzte, die Direktoren einer Alligatorenfarm, einer Stierkampfschule, einer Schlangenzucht und eines Lawinenzentrums.

Warnung:
Versuchen Sie niemals, irgend etwas, was in diesem Text beschrieben ist, auf eigene Faust zu unternehmen oder nachzumachen! Die Autoren, der Übersetzer und alle beteiligten Experten, sowie auch Innovation Marketing übernehmen keinerlei Verantwortung für irgendwelche Verletzungen, die aufgrund des sachgemäßen oder unsachgemäßen Gebrauchs der in diesem Text enthaltenen Informationen entstehen.

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